Von Juan Adalid zur Punta del Mudo:
Manche sagen, dass das Municipio von Garafia wie eine Insel auf der Insel wäre, was ich manchmal auch so empfinde. Bei meinen bisherigen wirklich nur sehr kurzen Schnupperbesuchen in Juan Adalid kam es mir zudem immer so vor, als wenn auch dieser Ort und seine direkte Umgebung wie eine Insel auf der Insel wären, irgendwie viel karger und spröder als die Nachbarweiler El Palmar und Don Pedro, und so anders als der Rest La Palmas. Ich habe auch schon palmerische Stimmen gehört, die El Mudo und Juan Adalid als das
Fuerteventura pequeña La Palmas bezeichnet haben.
Die Tour beginnt bei der Ruine, die am Anfang der Wiesenhochfläche von Juan Adalid steht. Hier kann man auch Parken. Die Anfahrt ist von vielen Ecken La Palmas aus eine langwierige Angelegenheit, vor allem vom Aridanetal. Da man diese Tour von der Länge her aber auch durchaus erst am späten Mittag beginnen kann, braucht sich eigentlich niemand abhetzen, zumindest im Frühling und Sommer nicht. Bei der Hausruine beginnt eine Piste die zur Gipfelkuppe des Cerro del Cerraderro hinaufführt.
Die beiden Weiler, die die Wanderung streift sind keine Dörfer im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr verstreut liegende Fincas. Laut Wikipedia kamen Juan Adalid und El Mudo 2013 zusammen noch auf gerade einmal 38 Einwohner.
Die Piste steigt langsam an und wird von wahren Agavenwäldchen gesäumt. Solch üppige Bestände dürfte es nur an wenigen anderen Standorten La Palmas geben.
Rasch nähert sich die Piste dem Cerro del Cerradero. Von rechts kommend mündet bald eine andere Piste ein - der spätere Rückweg dieser Rundtour.
Nach etwa 20 Minuten hat man die Gipfelkuppe des Cerro del Cerradero erreicht. Hier oben befindet sich ein kleiner Heiligenschrein an dem laut Auskunft eines Residenten einmal im Jahr eine wilde Fiesta gefeiert werden soll.
Das kleine Gipfelplateau bietet herrliche Ausblicke über die Nordwestküste und den Barranco de Domingo Diaz, den man später noch durchwandern wird. Auf der anderen Barrancoseite erkennt man (etwa in der Mitte des Höhenrückens) ein Haus - hier beginnt später die erste von zwei kurzen fast weglosen Passagen der Tour.
Perspektivisch sind die Ausblicke vom Cerro del Cerradero gar nicht so leicht einzufangen, da das Plateau erst ganz sanft abfällt, dann aber abrupt. Zumindest habe ich in der sehr kurzen Zeit in der ich mich dort aufgehalten habe wenig brauchbares festgehalten. Aufgrund meiner späten Aufbruchszeit wollte ich nicht gleich am Anfang der Tour viel Zeit mit Fotos vertrödeln.
Die ersten Ausblicke über die tief gelegene Landzunge der Punta del Mudo suggerieren von hier oben einen extrem kargen, fast wüstenhaften Eindruck - eine Einschätzung die sich später als Irrtum erweisen sollte.
