Ältester Baum der Europäischen Union

Die Botanisiertrommel der Insel und der ganzen Kanaren
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nils.k
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Ältester Baum der Europäischen Union

Beitrag von nils.k »

Der älteste Bum der Europäischen Union steht auf Teneriffa, im Teide-Nationalpark. Das haben Forscher des Instituts für nachhaltige Waldbewirtschaftung der Universität Valladolid (iuFOR) herausgefunden. Das Alter eines Exemplars von Juniperus cedrus (Zedern-Wacholder, eine endemische Art der Kanarischen Inseln) wurde mit Hilfe der Radiokarbondatierung auf 1.483 Jahre bestimmt. Der Baum ist damit 400 Jahre älter als der bisher bekannte älteste Baum, die Adonis-Kiefer in Griechenland.
Beheimatet sind er und einige andere Exemplare von mehr als eintausend Jahren auf einem schroffen, schwer zugänglichen Vulkanfelsen.
arbol.JPG
Diese uralten Bäume haben in den letzten 500 Jahren fünf Vulkanausbrüche und ständige Steinschläge überstanden und sich in einem trockenen und kalten Klima mit kaum Erde entwickelt. Zwar gedeihen Bäume in der Ebene viel besser, verheerender als die klimatischen Bedingungen ist für die Bäume jedoch der Mensch. Überleben können sie nur dort so lange, wo Menschen normalerweise nicht hinkommen.

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Cortado
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Re: Ältester Baum der Europäischen Union

Beitrag von Cortado »

Ändert nichts daran, dass diese Bäume etwas ganz Außergewöhnliches sind, aber der älteste Baum der EU steht wohl in Griechenland und ist (geschätzte) 4.000 Jahre alt. Auf Platz 2 + 3 folgen ihm zwei Italiener: eine rund 3.000-jährige Kastanie und eine über 2.000-jährige Lärche. Auch eine litauische Stieleiche (ca. 1.700 Jahre), eine zypriotische Terpentin-Pistazie (ca. 1.500 Jahre) und eine Schlangenhaut-Kiefer in Montenegro (ca. 1.500 Jahre) liegen noch vor den Tinerfeños - siehe hier bei Monumentaltrees. Letztes Jahr gab es bei BILD sogar einen Bericht darüber, dass die Spitze des ältesten europäischen Baumes abgeknickt sei; das war eine angeblich knapp 10.000 Jahre alte schwedische Fichte.
Auf Platz 1 landet der Zedern-Wacholder nur, wenn man ausschließlich die Radiokarbondatierung zulässt und den Stand 2022 - die Terpentin-Pistazie (Namen gibt's ...) wurde erst 2023 vermessen bzw. publiziert.

Die bekannten, vom Wind niedergedrückten Wacholder auf El Hierro gehören übrigens ebenfalls dieser Art an, die auf den Kanaren als Sabinar bezeichnet wird (gibt's ja auch öfter als Ortsnamen). Sie kommt auch noch auf weiteren Kanareninseln vor, in freier Wildbahn allerdings, wie von Nils erwähnt, oft nur noch auf ziemlich unzugängliche Stellen beschränkt. Außer den strengst geschützten Exemplaren auf El Hierro ...
Sabinar, El Hierro WB20140303 150434.JPG
... habe ich größere Bestände dieser Art nur um Vallehermoso auf La Gomera gesehen.
Sabinar, La Gomera WB20170702 140557.JPG
Wenn man genau hinschaut, kann man auch hier - vor allem links im Bild - gut erkennen, aus welcher Richtung hier der Wind meist weht ...
Sabinar, La Gomera WB20170702 144156.JPG
¡Hasta luego!
Wolfgang
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