Der GR 130 zwischen Garafia und La Tosca:
Das etwa 27 Kilometer lange Teilstück des GR 130 zwischen Garafia und La Tosca bei Barlovento dürfte was das Wander - und Landschaftserlebnis betrifft, zu den absoluten Höhepunkten der Kanaren gehören. Der Wanderweg, der größtenteils noch seinen alten Belag und Wegführung aufweist, führt durch eine der dünnst besiedelten und ursprünglichsten Landschaften des gesamten Archipels und quert dabei mehrere beeindruckende Barrancos und verschiedene Vegetationszonen. Die abgeschiedenen, verträumten Dorfer entlang des Weges vermitteln immer noch einen Hauch der "alten" Kanaren, als noch nicht jedes Dorf ans Straßennetz angebunden war.
Startpunkt der Tour ist die schöne, palmenbestandenen Plaza von Garafia an derem Ende sich die stattliche Iglesia Nuestra Señora de la Luz befindet welche auch einen Besuch lohnt.

Direkt nach dem Verlassen von Garafia durchquert man den Barrano de La Luz, der den schönen, aber eher beschaulichen Auftakt zu einer ganzen Serie von Baranco-Durchquerungen bildet. Hier beginnt der äußerste Norden der Insel.

Nachdem man den Barranco mit seinen Drachenbäumen und Höhlen, die als Ziegenställe benutzt werden, durchquert hat, erreicht man eine karge, weite Hochfläche auf der sich einzelne, noch bewirtschaftete Fincas verteilen. Die Vegetation wird merklich karger, was hauptsächlich an der starken Beweidung durch die Ziegenherden liegt, aber auch am oft präsenten, starken Wind der vom Nordkap der Insel herüber bläst.


Vereinzelt trifft man nun auf verlassene Häuser auf diesen windgepeitschten, von Tabaiben bewachsenen Hochflächen.

Opuntienbäume und Kolonien von Säuleneuphorbien mischen sich in die eher spärliche Vegetation.

Botanisch abwechslungsreich präsentieren sich hingegen die kleinen Barrancos die zum Meer hin auslaufen und immer wieder durchquert werden müssen – sie sind von üppigen Sukkulentenwäldern bewachsen. Nach kurzer Wanderzeit bietet sich beispielsweise ein botanisch sehr interessanter Abstecher landeinwärts auf dem PR LP 9.3. an. Der Wanderweg führt in kurzer Zeit in einen üppigst bewachsenen Barranco hinauf, der neben Baumheide – und Sukkulentenwald auch Obst – und Mandelbäume und einen der größten Drachenbaumhaine der Kanaren beherbergt: Die Dragos Salvatierra.


Im April blüht es hier besonders prächtig und der Wegesrand wird teils von riesigen Gänsedisteln gesäumt.


Die Drachenbäume verteilen sich eigentlich über den gesamten Barranco, aber auf halber Höhe des Barrancos gibt es einen großen Hain mit sehr alten Exemplaren auf den man einen besonders schönen Blick bekommt, wenn man nach rechts auf einen kleinen, teils sehr schmalen Seitencamino abbiegt.
