"Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." (Goethe, Faust 1)
Das verlängerte Sterben von Condor ist einstweilen gut für Mitarbeiter/innen und Kunden, wird allerdings das Grundproblem nicht lösen: Condor ist insolvent und wird nur durch ein sog. "Schutzschirmverfahren" davor bewahrt, seiner britischen Mutter (bzw. Vater

Thomas Cook in die endgültige Pleite zu folgen. Mit dem Überbrückungskredit von 380 Mio. € wird seitdem der Flugbetrieb schlecht und recht aufrechterhalten.
Dann kam die Coronakrise, die zuerst durch die weltweiten Rückholflüge, mit denen die Bundesregierung überwiegend Condor beauftragte, Geld in die Kassen spülte. Umsonst sind sie ja nicht geflogen, im Gegenteil. Dann wurde es aber ernst: die polnische LOT bzw. deren staatlicher Eigner PGL zog ihre Zusage, Condor zu übernehmen, wenig überraschend zurück. Damit rückte die Rückzahlung des Staatskredits (übrigens zu marktüblichen Zinsen) in dieser Woche in weite Ferne. Alles wieder auf Anfang, aber man geht nicht über Los...
Wie geht es jetzt weiter? Ich sehe das so: der Staat ist nun gezwungen, dem schlechten Geld gutes hinterher zu werfen, um das sofortige Ende des Flugbetriebs zu verhindern. Das ändert nichts daran, dass weiterhin händeringend ein Käufer gesucht wird- angesichts von Umsatzverlusten von ca. 90% in der Luftfahrt mit zehntausenden zwangsgeparkten Flugzeugen weltweit, von denen nur ein Teil jemals wieder fliegen wird, ein aussichtsloses Unterfangen. Bleibt die Verstaatlichung. Aber wer glaubt, dass die Bundesregierung neben der wohl notwendigen (Teil-)Verstaatlichung der Lufthansa sich auch noch die nicht systemrelevante Condor mit ihrer überalterten Flotte ans Bein bindet, der glaubt auch, dass Zitronenfalter.....

Fritze kann es nicht. Basta.