Dann erreicht man den oberen Rand des Barranco de Gallegos und trifft auf eine schmale Straße, die von der LP 1, der Hauptverbindungsstraße des Nordens herunterkommt.
Richtung Meer steigt das Sträßlein wieder an und führt auf einen Hügel hinauf, auf dem einige alte Kanarenhäuser und Drachenbäume stehen. Auffällig ist hier am Ortseingang mal wieder der klassische kanarische Kabelsalat der in vielen Dörfern wächst.
Blickt man nach Osten gewährt die Wanderung einen letzten schönen Ausblick über den Barranco de Gallegos, den man gerade durchquert hat.
Der Blick in die andere Richtung verrät allerdings, dass diese Häusergruppe, die man gerade erreicht hat, noch gar nicht zum Dorf Gallegos gehört, sondern so was wie ein Vorort ist, der Straßen-technisch nicht direkt mit dem Hauptort verbunden ist....dass noch ein Barranco durchquert werden muss...wenn auch nur ein wirklich kleiner. Wer allerdings schon in La Tosca gestartet ist und somit schon drei, mehr oder weniger große Barrancos durchwandert hat, dürfte sich denken, Puh, noch einer!
Von dem kleinen Weiler, der auf dem Lomo de la Crucita thront, hat man einen schönen Blick hinüber zum herrlich gelegenen Hauptdorf Gallegos.
Auffällig sind die teils zweistöckigen alten Kanarenhäuser denen man in Gallegos, aber auch in anderen Dörfern La Palmas immer wieder begegnet.
Eigentlich wäre der kleine, nur etwa vierzig Meter tiefe Barranco, der Gallegos und den Lomo de La Crucita trennt, auf einer so langen Tour, die mit Barranco Durchquerungen nur so gespickt ist kaum einer näheren Beschreibung wert - wenn es dort unten im Frühling nicht so üppig blühen würde.
Efeu rankt von den, von Höhlen durchzogenen Steilwänden der Minischlucht herab und im Talgrund gedeiht eine dichte Vegetation aus der die üppig blühenden Gänsedistel-Bestände hervorragen. Entzückt wandert man durch dieses kleine, unverhofft auftauchende Feuchtbiotop.
Zwischendurch geht man durch ein regelrechtes Gänsedistel-Wäldchen.
Nach der kurzen Barranco Durchquerung erreicht man dann das Dorf Gallegos, das mit etwa 250 Einwohnern der größte Ort ist den man während der hier beschriebenen Abschnitte des Camino de la Costa durchquert.
Man läuft nun gemütlich die Dorfstraße hinab und passiert die Dorfbar, die eine gute Möglichkeit bietet um eine kleine Pause zu machen. Als wir das letzte mal dort einkehrten war dort erstaunlich viel los. Man sieht es dem kleinen Dorf vielleicht nicht unbedingt an, aber früher soll Gallegos gar bedeutender gewesen sein als Barlovento...attraktiver und schöner gelegen ist es allemal als der gleichnamige Hauptort des Municipios.
Während der Wanderung durchs Dorf bekommt man auch schon erste schöne Ausblicke Richtung Nordwestkap geboten.
Immer wieder kommt man an alten, traditionellen, teils verlassenen Kanarenhäusern vorbei. Auch Gallegos war immer wieder von Auswanderungswellen betroffen. Und seit Jahrzehnten sinkt die Einwohnerzahl langsam, aber stetig.
Am Ende des Dorfes passiert man dann ein blaues Haus, was mit seiner Farbgebung scheinbar das Motto des weiteres Weges vorwegnehmen möchte, denn nun wendet sich der Camino de la Costa wieder verstärkt dem Meer zu und das Blau des Atlantiks wird ein fast ständiger Begleiter sein.
