

Der Weg verläuft jetzt teilweise in schmaler Wegführung - und auch etwas steiler - in einer engen Felsrinne durch eine Steilwand bergab. Teilweise geht man auf einfachen, andeutungsweise in den Fels geschlagenen Stufen bergab. Da diese Felsrinne zum Teil so schmal ist, dass man gerade noch zwei Füße nebeneinandersetzen kann, sollte man auf dieser kurzen Passage etwas achtsamer absteigen. Für halbwegs erfahrene, trittsichere Wanderer sollte dieser Abschnitt aber kaum ein Problem darstellen - Wanderstöcke sind hier aber hilfreich. Hier habe ich mich mehr auf den Weg als auf die Ausblicke und die Fotos konzentriert.




Dann erreicht man den Grund des Barrancos und quert diesen knapp oberhalb einer sehr hochgewachsenen alleinstehenden Kanarenpalme.

Die Vegetation und die verschiedenartigen Felsformationen mit ihren unterschiedlichen Farben sind im Barranco de Domingo Diaz wirklich außerordentlich schön und machen ihn für mich nach dem Barranco Fagundo und dem Barranco de los Hombres, zusammen mit dem Barranco Melchor zu einem der schönsten Nordküsten-Barrancos La Palmas, auch wenn er an Größe sicherlich nicht mit den beiden erstgenannten mithalten kann.



Unterwegs scheuchte ich ein kleine Ziegenherde auf, die im Affenzahn in die Steilwände flüchtete und dort in atemberaubendem Gefälle ausharrte bis ich mich wieder meines Weges trollte.

Im von dichtem Sukkulentenwald überwucherten Barranco hätte ich gerne noch eine Erkundung des Schluchtgrund und der Höhlen vorgenommen - hier hätte es bestimmt noch einiges zu entdecken gegeben. Aber die (gefühlte) Zeit war schon recht knapp....Faszinierend, und sehr erhaben fand ich auch die einzelne Riesenpalme die dort wächst. Sie wird bestimmt einmal von Hirten gehegt und gepflegt, und in ihren jungen Jahren gegen Ziegenverbiss beschützt worden sein. Solch schlanke Höhe erreichen die Kanarenpalmen glaube ich auch nur wenn sie immer mal wieder beschnitten werden. Eigentlich schade, dass man in den Barrancos des Nordens nur erstaunlich wenige dieser anmutigen Palmen findet.
