Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

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Boniato
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Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von Boniato »

...so gelesen beim Idafe Blog vom 30. Oktober 2025
https://www.idafe.com/German/51blog_de.html

Hat jemand damit schon eine konkrete Erfahrung?
Das Warnlicht muss demnach ein GPS-Modul und eine Sim-Karte haben, und die Bezeichnung "con conectividad" beinhalten.

Kostenpunkt um die 45 - 55 Euro lt. Roger.
Er schreibt, seine Warnlampe bzw. die darin enthaltene SIM-Karte sei bis 2038, also gut 12 Jahre gültig .

Ich frage mich, was hat das Ding für eine Stromversorgung bzw. Akku/Batterien?
Muss man das dann regelmäßig laden oder die Batterien tauschen (wie bei den Rauchwarnmeldern)?
Und wo kriegt man so ein Teil dann bei einer Anreise kurz vor Weihnachten noch?
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Fritzlore
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Re: Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von Fritzlore »

Bei uns auf Gomera stehen die in jeder Ferretería.
Die laufen auf Batterie.
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Jensemann
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Re: Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von Jensemann »

Hallo,
seine Bezugsquelle nennt Roger im Text, Shell El Paso.
Zur Batterie findest Du bei dgt.es :

„Die Stromversorgung des Geräts erfolgt autonom über einen Akku oder eine Batterie,
deren Nutzung 18 Monaten gewährleistet sein muss. Bei Geräten, die eine
wiederaufladbare Batterie verwendet wird, wird davon ausgegangen, dass sie diese
Anforderung erfüllt, sofern diese im Fahrzeug selbst aufgeladen werden kann.“
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nils.k
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Re: Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von nils.k »

Man sollte nicht darauf vertrauen, was Verkäufer sagen. Die einzige offizielle Quelle ist die DGT. Auf dieser Seite findet man alle zertifizierten balizas: https://www.dgt.es/muevete-con-segurida ... acion-V16/
Dann muss man nur die auf dem Produkt aufgedruckte número de certificado mit der Liste des DGT abgleichen. Dort gibt es fast täglich neue Zulassungen, allen im letzten Monat wurden 20 neue balizas zertifiziert. Insgesamt sind es schon 230 verschiedene Typen.

Die Leuchten werden dadurch auch billiger. Während man vor einem Jahr, als der erste Hype begann, noch 50 € und mehr bezahlen musste, bekommt man sie im stationären Handel derzeit von ungefähr 38 € aufwärts. Es spricht überhaupt nichts dagegen, das Teil bei Aliexpress oder Temu zu bestellen. Dort gibt es zertifizierte Modelle ab etwa 25 € - und das sind genau die Geräte, die dann hier im Laden für den doppelten Preis liegen. Man muss halt die Nummer auf der Packung abgleichen. https://es.aliexpress.com/item/1005009351018446.html

Ich finde den Alarmismus von Roger in seinem Blogeintrag reichlich übertrieben. Niemand wird in den ersten Januarwochen angehalten werden, nur um auf das Vorhandensein der baliza kontrolliert zu werden und eine multa zu bekommen, solange nicht andere Verstöße dazukommen. Mein Kumpel von der Polizei hat gesagt, dass er und seine Kollegen gar keine Zeit und Möglichkeit haben werden, das in großem Umfang zu kontrollieren. Also tranquilo, muchach@s.

Interessant wird die Sache allerdings bei Leihwagen. Gewerbliche Anbieter müssen ihre Autos zum Start damit ausgerüstet haben. Die Kunden müssen sich dann bei der Übernahme des Wagens das Gerät zeigen lassen und sich später die Rückgabe bestätigen lassen.
Was die Batterie betrifft: die meisten balizas haben 9V Blockbatterien, weil sich nur so die geforderte Laufzeit der Geräte erreichen lässt. Wiederaufladbare Akkus, die bei den billigen balizas ohne Onlinefunktion Standard waren,, sind bei den neuen Teilen die Ausnahme. Für eine Einrichtung, die man hoffentlich nicht öfter als maximal einmal in zehn Jahren braucht, ist das vielleicht etwas übertrieben. Ich würde ein Gerät mit Batterie kaufen und die erst dann in die baliza stecken, wenn sie wirklich gebraucht wird.

Wichtig zu wissen ist aber, dass die Warndreiecke ab Januar nicht mehr aufgestellt werden DÜRFEN. Bisher war das in Spanien schon auf Autobahnen und Fernstraßen verboten, ab Januar haben sie dann ganz ausgedient. Ausnahme: im Ausland zugelassene Fahrzeuge, die müssen sie weiter haben und auch aufstellen, wenn sie keine baliza haben.
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nils.k
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Re: Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von nils.k »

Die Technik, die hinter den Geräten steckt, ist Car2X.
Seit 2020 hat Volvo alle seine Neuwagen damit ausgerüstet. Bei VW ist der Golf 8 seit fünf Jahren serienmäßig damit ausgestattet. Die MEB-Plattform von VW (die ID-E-Autos) hatten sie bis Anfang des Jahres auch serienmäßig, inzwischen ist das ein besonderes Ausstattungspaket, das man zubuchen muss - außer beim ID.7, der hat es immer noch in der Serie.

Mein ID.3 erkennt, wenn jemand eine baliza auf seinem Auto aufgestellt und eingeschaltet hat und gibt mir eine Warnmeldung ins Auto, lange bevor man die Gefahrenstelle sehen kann.

Später mal, wenn sich Car2X durchgesetzt hat, können sich damit ausgestattete Fahrzeuge auch ohne die Warnleuchte gegenseitig warnen. Wenn ich dann zum Beispiel die LP-109 fahre und mir ein anderes Car2X-Fahrzeug entgegenkommt, dann könnte man noch vor der Engstelle eine Warnung bekommen, an einer Ausweichstelle zu warten. Das ist gar nicht mal so unrealistisch, weil gerade diese Touristrecken von relativ neuen Fahrzeugen befahren werden.
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Re: Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von Kurt »

Ich sehe das gerade auch noch ganz entspannt. Bislang müsste ich hier einmal in all den Jahren der Führerschein vorzeigen. Die anderen Sachen, wie Warnwesten, Ersatzlampen, oder die alten Warndreiecke, haben bislang niemand gejuckt, obwohl alles im Auto ist. Wenn ich irgendwann mal ein günstiges Lampenteil finde und wenn das erst im März ist, dann Kauf ich es halt. Vielleicht hat ja mal der Lidl welche ;)
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Re: Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von Birigoyo »

nils.k hat geschrieben: Fr 31. Okt 2025, 18:14 Mein ID.3 erkennt, wenn jemand eine baliza auf seinem Auto aufgestellt und eingeschaltet hat und gibt mir eine Warnmeldung ins Auto, lange bevor man die Gefahrenstelle sehen kann.
Ist ja super. Aber was macht eigentlich der Palmero in seinem 30 Jahre alten Pickup?
Der sieht ja kein Warndreieck mehr auf der Straße stehen und brettert dann wo genau hinein? :gruebel:
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Re: Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von Schnecke »

Was eine mögliche Kontrolle betrifft:
vor Jahren wurde es für ausländische Resis Pflicht, ihren ausländischen Führerschein in einen Spanischen umschreiben zu lassen, was wir damals auch fristgerecht gemacht haben.
Kaum war das Gesetz in Kraft, wurden wir in der Nähe unserer Finca in einer Nebenstraße und ohne jeden ersichtlichen
Grund von grinsenden Polizisten angehalten und der Führerschein des Fahrers kontrolliert.

Tja, da waren die beiden Polizisten aber ziemlich enttäuscht, dass sie uns nicht "erwischt" haben.... :lachschlapp:

Das war die einzige Kontrolle in inzwischen 30 J. hier.
Deshalb werden wir bzgl. des demnächst vorgeschriebenen Warnlichts nicht "erst mal entspannt abwarten" . :lol:
"Glaube wenig - prüfe und hinterfrage alles - denke selbst"
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Re: Das Mitführen eines Warnlichts im Auto wird ab 1. Januar 2026 in Spanien obligatorisch

Beitrag von nils.k »

Birigoyo hat geschrieben: Fr 31. Okt 2025, 20:59 Ist ja super. Aber was macht eigentlich der Palmero in seinem 30 Jahre alten Pickup?
Der sieht ja kein Warndreieck mehr auf der Straße stehen und brettert dann wo genau hinein? :gruebel:
Die V16-balizas bestehen ja in erster Linie aus einer leistungsstarken Leuchte, die rundum abstrahlt und bis zu einem Kilometer weit zu sehen sein soll. Die zertifizierten Geräte müssen das Lichtsignal mindestens 30 Minuten lang abstrahlen. Das ist nicht neu, diese Leuchten gibt es schon einige Jahre. Neu ist jetzt, dass sie neben der Leuchtfunktion als Zusatzfunktion auch eine eingebaute und registrierte SIM-Karte haben müssen.

Das ist ja wie mit allen Fahrerassistenzsystemen. Die Besitzer neuer Fahrzeuge können davon profitieren, die mit den alten Autos müssen ohne sie auskommen. Es gibt ja sogar noch uralte Autos, die ohne Kopfstützen gefahren werden dürfen. Ich würde mir das auf La Palma nicht antun.
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