Seit Jahren verfolgen wir mit Sorge die Ausbreitung von Rabo de Gato über die Insel. Gegen das Gewächs ist offensichtlich kein Kraut gewachsen. Wie befürchtet, hatte sich bei unserer Ankunft vor 3 Jahren ein Büschel des Unkraut auf dem Grundstück festgesetzt. Sofort haben wir die damals gültigen Abwehrmaßnahmen ergriffen. Erst die Köpfe (Ähren ?) abgeschnitten und für ein paar Wochen in einer Papiertüte aufbewahrt. Die Wurzeln und Halme aus der Erde gegraben, beide voneinander getrennt und letztere tief versenkt, wieder mit Erde zugeschüttet und oben drauf eine dicke Lage allerlei Holzabfälle. Anscheinend hat das funktioniert, denn bei Ankunft vor 4 Wochen war an jener Stelle nichts mehr davon zu sehen. Die Ähren und Wurzeln wurden seinerzeit dann in eine Plastiktüte gesteckt und fest verschlossen, soweit eben möglich, und bei Punto Limpio unter Angabe der Brisanz abgegeben. Was dann mit dem Zeugs weiter passiert ist, entzieht sich unserer Kenntnis.
Nun haben sich an anderen Stellen drei weitere Büschel angesiedelt. Sind eben dabei, die ebenso zu malträtieren. Wir werden sehen.
Allerdings ist seit 2022 ein weiterer Feind auf dem Grundstück erschienen, oder besser, hat sich ausgebreitet: der Fenchel. Seit nunmehr 11 Jahren stutze ich das Zeug bei jedem Besuch zusammen, wohl nur ein Pflanze, Staude, Strauch oder sonst was. Den Wurzeln habhaft zu werden ist mir mit den zur Verfügung stehenden Gerätschaften unmöglich. Wohl auch wegen fehlender Sachkenntnis. Nun musste ich feststellen, dass sich das Zeugs ausgebreitet hat, mehr oder weniger in unmittelbarer Umgebung des ursprünglichen Gewächs. Aber immer noch beschränkt auf einen sehr kleinen Teil (ein paar Quadratmeter) des Geländes. Nun soll ja der Fenchel auch ein schwer - wenn nicht sogar überhaupt nicht zu bekämpfendes Gewächs sein. Außer vielleicht mit irgendwelchen chemischen Keulen.
Aber jetzt mal Spaß beiseite: kämpft jemand hier mit den gleichen Problemen oder gibt es Erkenntnisse, die über meinen Wissensstand hinaus gehen ?
Ps: Ich schreibe das in völliger Naturbelassenheit und Unkenntnis in Sachen Botanik, Gärtnerei oder Ökozeugs etc. Drum möge man Nachsicht mit mir haben.
Kauf Dir eine guataca oder besser gleich eine Spitzhacke. Eine Bohrmaschine mit einem langen Bohrer funktioniert auch, wenn man damit einmal um die ganze Wurzel herum rührt. Das hilft besonders dann, wenn der Fenchel zwischen Steinen oder mitten im Vorgarten zwischen Pflanzen wächst, die man nicht beschädigen möchte.
Die Pfahlwurzel kann mehr als einen halben Meter in den Boden reichen. Wenn man die obersten zehn Zentimeter herausbekommt, hat die Pflanze aber keine Chance mehr.
Wenn der Boden demnächst vielleicht mal sehr gut durchfeuchtet sein sollte, kann man die Wurzel manchmal auch mit purer Manneskraft herausziehen.
@nils.k
Spitzhacken u.ä. sind mir vor Jahren schon beim Versuch des Herausstemmens von Wurzelwerk abgesägten Buchwerks zu Bruch gegangen, vermutlich wegen des Alters. Also nicht meines, sondern das der Werkzeuge. Eine Bohrmaschine habe ich leider nicht. Das mit den 10 Zentimetern sollten wir mit vereinten Kräften hinbekommen.
Alles was ich in den Jahren gerodet habe, fußte auf reiner Muskelkraft, in Abwesenheit irgendwelcher mechanischen Hilfsmittel. Aber damit ist seit kurzen auch Schluss, meine Ärzte haben mir schweres Heben, Hinknien oder Hinabebeugen verboten. Was mich nun von meiner bisherigen Hauptbeschäftigung auf der Insel entbunden hat.
Vielen Dank für die Tipps ! Werde über den Fortgang der Rodungsaktion zu gegebener Zeit berichten.
So eine wie diese aus den Tiefen der Werkstatt ? Wahrscheinlich so alt wie die zer- und abgebrochenen Gartenwerkzeuge. Aber unabhängig davon ob das Gerät funktioniert oder nicht - meine technische Begabung ist weithin wohlbekannt. Ich kann sogar elektrische Glühbirnen auswechsel und habe das bereits zweimal in meinem, Leben bewiesen. Und ein drittes Mal erst vor zwei Wochen hier !
Black&Decker.jpg
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Habt Ehrfurcht vor den Pflanzen, denn alles lebt durch sie. J.W.v.Goethe
Toutes choses sont dites déjà; mais comme personne n’écoute, il faut toujours recommencer. André Gide
Dass Fenchel hier invasiv sein soll erstaunt mich jetzt aber.
Bei uns hat sich vor vielen Jahren an einer Stelle eine Fenchelpflanze "niedergelassen und sich nicht von der Stelle bewegt" .
"Glaube wenig - prüfe und hinterfrage alles - denke selbst"
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"Nur wenn man gegen den Strom schwimmt, gelangt man zur Quelle!"
Die Black&Decker funktioniert zu meiner Überraschung noch. Ist aber für das Vorhaben nicht geeignet. Werde damit die provokativ und gefährlich aus dem Boden ragenden Überreste des Kettensägenmassakers malträtieren.
Zur Zeit stutze ich die Fenchelstengel mit einer Gartenschere auf für mich gesundheitsneutrale Höhe ab, schnippel sie dann weiter in kleine, müllbeutelgerechte Stücke und entsorge die 100L-Beutel dann bei Punto Limpio. Bitte nicht darüber lachen, es haben mich schon genug Leute deswegen als „meschugge“ bezeichnet. Aber anders ist das wegen der Architektur und Bauweise des Gebäudes technisch nicht möglich.
Wenn die Pflanze dann so reduziert ist, werden wir mit der 10-Zentimeter-Variante weitermachen und vor den Wieder-Zuschütten der Grabung vielleicht etwas Chemie hineinkippen. Ist 'eh nur Unkraut in der Umgebung, die einzigen noch genutzten Mangobäume sind weit weg.
Ob der Fenchel nun „invasiv“ im Sinne von „nicht endemisch“ ist, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Über viele Jahre hinweg ist eine Pflanze vor sich hin gewachsen, nur während unserer Aufenthalte von mir runtergeschnitten. An einem abgelegenen, seit Jahrzehnten nicht mehr benutzten Teil des Grundstücks und hat sogar Zugang zu selbigen teilweise versperrt. Auf gut Deutsch: es hat niemanden gestört oder interessiert. Nun hat sich der Fenchel aber doch vermehrt oder ist auf Wanderschaft gegangen. Zwei Meter unterhalb des Areals sprießt eine Dependance aus dem Boden (nicht erst seit gestern) und in ein paar Metern Umkreise sind mehrere, noch kleine Ansätze zu sehen. Hier gilt „wehret den Anfängen“.
Wilder Fenchel vermehrt sich über die Samen und ist dabei nicht besonders schnell. Um diese Jahreszeit hat er die Samen längst weitergegeben. Man sollte deshalb spätestens im Frühsommer durch sein mit der Bekämpfung.
Mit Gift kommt man ihm nicht bei, weil sich die Pflanze aus der Tiefe versorgt. Im übrigen ist es gar nicht mehr so leicht, an Herbizide oder Pestizide heranzukommen. Man braucht inzwischen ein carnet fitosanitaria, um so etwas kaufen zu dürfen. Alle Landwirte, die Gift benötigen, müssen dafür eine Kurs absolvieren. Selbst so etwas weit Verbreitetes wie Schwefelpulver bekommt man sonst nicht mehr ausgehändigt.
nils.k hat geschrieben: Fr 10. Okt 2025, 07:52
..Im übrigen ist es gar nicht mehr so leicht, an Herbizide oder Pestizide heranzukommen. Man braucht inzwischen ein carnet fitosanitaria, um so etwas kaufen zu dürfen. Alle Landwirte, die Gift benötigen, müssen dafür eine Kurs absolvieren. Selbst so etwas weit Verbreitetes wie Schwefelpulver bekommt man sonst nicht mehr ausgehändigt.
Off-Topic
OT, das kenne ich aus der Jugend, als man uns 14 jährigen Pimpfen den ersten Bombenbauversuch versauxte.
Als wir die Zutaten in der lokalen Agrarprodukthandlung erwerben wollten, wurde uns das verwehrt.
Die Bauanleitung nach Jules Vernes Roman sowieso (ich glaube, die "Kinder des Kapitäns Grant"?).
Wie auch das U-Boot mit Luftversorgung aus dem Staubsauger (wofür ein Inverter aus der alten LKW Batterie gespeist gebraucht wurde) und der Fliegende Teppich aus einer mit Helium gefüllten Luftmatratze ganz früh gescheiterte Projekte blieben.
Habt Ehrfurcht vor den Pflanzen, denn alles lebt durch sie. J.W.v.Goethe
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@nils.k
Wir planen noch dieses Jahr damit durch zu sein. Müssen notfalls noch einen Zahn drauflegen. Der Großteil der sonst üblichen Gartenaktivitäten meinerseits sind 'eh auf Eis gelegt oder ganz gestrichen.