Ich mache mal ein extra Thema auf, sonst bin ich versucht, die Bücher oder Single oder Aphorismen zu verwässern.
a) Volkskundliches, Volksmundliches. Lebensweisheiten.
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Der Frühling ist vorbei. Er kommt aber wieder. Versprochen.
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Re: Lyrik
Verfasst: Do 8. Jul 2021, 21:23
von Tanausú
Ich mein' "Stufen" von Hermann Hesse ist ist ja quasi Popkultur. Und dennoch ein Meisterwerk.
Besonders wichtig war mir immer der Mittelteil:
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen...
Vom Vollrausch bis zum Leergut, glaubt mir, ist es nur ein kleiner Schritt.
Re: Lyrik
Verfasst: Fr 9. Jul 2021, 22:39
von Palmaregi
Tja, die LÜRIK... da gibt es viele Varianten des Empfindens beim Leser:
oder aber
im schlimmsten Falle:
Re: Lyrik
Verfasst: Fr 9. Jul 2021, 22:49
von Palmaregi
Merke dir: der ist ein Narr,
Der da unterm Glasdach weilt,
Und trotzdem nach Steinen greift
Und sie wirft auf Nachbars Dach.
Doch der Mann mit Urteilskraft
Geht bei allem, was er schreibt,
Als wär Blei an seinen Beinen;
Und wer das Papier bedruckt,
Um Backfischchen zu erlusten,
Hat versimpelt seine Zeit.
Cervantes - aus den Vorgedichten zum Don Quijote
Re: Lyrik
Verfasst: Fr 9. Jul 2021, 22:51
von mrjasonaut
Nönö, da gipps nix zu zänkern, stänkern und zu zagen, äh, fragen..
Das waren doch noch gute Zeiten, als der dicke Alte da immer so ein Lyrics im TV vorgelesen hatte, damit ich wusste, dass es Bettchen Zeitchen iss.
Schade.
Re: Lyrik
Verfasst: Fr 9. Jul 2021, 23:04
von Palmaregi
Der dicke Alte? Fernsehen?
Sorry, gucke seit Jahren kein TV mehr, wer? Reich-Ranicki?
Und Rimbaud
Ich hatte ein kleines rotes Bändchen mit dem Gesamtwerk, sehr lange her und verschollen...
Erinnern kann ich mich an "Die Neujahrsgeschenke der Waisenkinder".
Re: Lyrik
Verfasst: Do 22. Jul 2021, 18:22
von mrjasonaut
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Re: Lyrik
Verfasst: Mi 18. Aug 2021, 22:15
von mrjasonaut
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Re: Lyrik
Verfasst: Mo 30. Aug 2021, 22:15
von mrjasonaut
Der Mond ist aufgegangen
..
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
Re: Lyrik
Verfasst: Mi 1. Sep 2021, 22:00
von Nobby
Beim Lesen des Textes im Feuerkatastrophen-Thread...
Ich vergleiche diese fast unsterbliche Pflanze mit den Cucarachas. Am Ende, wenn alles hin ist und unsere Zivilisation ihrem Ende entgegentaumelt, werden solche Überlebenskünstler die Macht übernehmen.
...kam mir spontan ein Gedicht der US-Amerikanerin Sara Teasdale in den Sinn.
Sie schrieb es 1918 unter den Eindrücken des 1. Weltkrieges und während der damaligen Grippepandemie.
Der Original-Titel lautet „There will come soft rains“ und ist eine die Natur romantisierende
Dystopie.
Das Thema und auch der Titel fanden Eingang in in Ray Bradbury's „Mars-Chroniken“.
Die im Web zu findenden deutschen Übersetzungen sind für mein Gefühl etwas „holprig“
Ich bevorzuge diese von Walter Spiegl, die ich 1957 – lange vor der Rechtschreibreform – zum ersten Mal lesen durfte:
Es werden kommen leise Regen,
der Duft der Erde, des Himmels Segen;
Frösche in dumpfen Chören zur Nacht,
wilde Kirschbäume ihres Blütenmeers Pracht;
kreisende Schwalben aus der Ferne so weit
Rotkelchen im feurigen Federkleid;
doch niemand weiß von dem Krieg, der entfacht;
was kümmert es sie, wenn zu End' er gebracht!
Sie würd' es nicht stören, weder Vogel noch Baum,
daß vergangen die Menschheit, verblaßt der Traum; und selbst der Frühling, der am Morgen erwacht,
weiß nicht, daß wir verschwanden in der Nacht.
Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne;
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm' ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.
Friedrich Hölderlin (1804)
Re: Lyrik
Verfasst: Sa 25. Dez 2021, 17:58
von Tanausú
Jetzt aber mal noch was richtig schön Besinnliches:
.
Re: Lyrik
Verfasst: Sa 25. Dez 2021, 18:21
von mrjasonaut
Igitt. So kann einem der Appetit vergehn.
Der ist sich's scheinbar auch für nix zu schade, der Ex HdK Gastprof. vom Bülowbogen und spricht den Quark auch noch selbst.
Hartgesotten, der.
Re: Lyrik
Verfasst: Sa 25. Dez 2021, 18:33
von Cortado
Ach, dann mache ich doch mal ganz stimmungsvoll weiter ...
¡Hasta luego!
Wolfgang
Re: Lyrik
Verfasst: Fr 31. Dez 2021, 23:49
von Jordi G (gelöschter User weil inaktiv)
Meine Katze hat sich irgendwo verkrümelt als das Geballere anfing. Nun warte ich aber nimmer.