La Palma Forum

Angeregt oder auch verunsichert von einem Begrüßungs Thread hätte ich mal ein paar Fragen,
um im Vorfeld vielleicht schon potentielle Probleme zu vermeiden.

- was muss ich oder mein Vermieter beachten, wenn ich länger als 90 Tage auf La Palma bin?
- was kann passieren, wenn ich z.B. 100 Tage überwintere, aber keinen Antrag auf "Residente" gestellt habe?
- muss ich ev. kurz ausreisen, um die 90 Tage nicht zu erreichen/überschreiten?
- oder reicht da ein Umzug oder Wohnungswechsel, um die 90 Tage nicht zu überschreiten?

Mich interessiert das Thema, da ich, wenn alles klappt und es die Virus Situation wieder erlaubt,
im Dezember für ungefähr 3 Monate, also vermutlich länger als 90 Tage, nach La Palma will.

Der Thread ist auch als Info oder Hilfe für Überwinterer gedacht, die sich bisher nicht groß damit beschäftigt haben.

Ich sage immer, wo kein Kläger auch kein Richter.
Es wird vermutlich gar nichts passieren, es sei denn du wirst krank, dann kann es vielleicht Probleme geben. Aber deswegen würde ich mir keinen Kopf machen.
Solange du nur Geld ausgibst, nicht schwarz arbeitest etc. solange hat die Insel ja keinen gravierenden Nachteil.
Ich möchte nicht wissen wieviel Deutsche dauerhaft auf der Insel wohnen ohne Resident bzw. ordentlich angemeldet zu sein.

Solange die 183 Tage pro Kalenderjahr nicht überschritten werden und Du hier kein Einkommen generierst, gibt es für den Staat ja nichts zu holen. Es handelt sich dann um eine Ordnungswidrigkeit oder es kann ein Erstattungsproblem bei Krankenkassen geben.

Über 183 Tagen wird es ein Steuerdelikt. Das kann auch noch Jahre später richtig teuer werden. Also da sollte man schon genauer hinschauen. Bei Leuten, die richtig viel Geld haben, macht sich der Staat auch richtig viel Mühe. Bekannte Beispiele waren Boris Becker auf Mallorca, Shakira auf Teneriffa und Ronaldo auf dem spanischen Festland.

Aber auch kleinere Einkommen können nachveranlagt werden, wie LaGraja schon beschrieben hatte.

Jeder Staat versucht ja den Steuerpflichtigen an sich zu binden, deshalb sind auch die 183 Tage nicht unbedingt ein Beweis. Zumindest habe ich das so schon gehört.
Wenn du in D noch ein Zimmer hast mit Zahnputzbecher und Rasierer werden sie dich nicht gehen lassen wenn du ordentlich Steuern bezahlst. Wäre da gespannt wie die Behörden sich da einigen...

Die Behörden einigen sich gar nicht, sondern schieben Dir den Schwarzen Peter zu. Das deutsche Finanzamt kann gar nicht entscheiden, ob "sie dich gehen lassen". Keine Ahnung, woher Du diese Information nimmst.

Die Spanier bestehen auf der Steuerpflicht für das gesamte Welteinkommen, wenn man hier länger als 183 Tage im Kalenderjahr lebt, seinen Lebensmittelpunkt (also die Familie) oder Erwerbsmittelpunkt (also ein Unternehmen) hat. Nach welchem dieser drei Kriterien sie das ermitteln, bestimmt allein die Hacienda, nicht der Steuerpflichtige. In den allermeisten Fällen wird es die 183 Tage-Regel sein, da sie sich hier auf den Kanaren auch am einfachsten belegen lässt.

gut, bevor der Thread zu stark abschweift

wenn ich länger als 90 Tage bleibe und melde mich nicht als "Residente",
begehe ich anscheinend eine Ordnungswidrigkeit oder so.

Wie groß ist das Risiko und was erwartet einen "Ersttäter", wenns dumm läuft?

@Pe.Ro das Thema interessiert mich auch. Das Rentenalter ist bald erreicht und Aufenthalte von 3 bis 6 Monaten auf La Palma werden möglich. Viele Fragen zum Thema sind im Forum schon behandelt worden. Wenn ich die Suchfunktion verwende, finde ich aber nix.

Brauchbare Informationen habe ich im Zusammenhang mit Teneriffa gefunden:

Überwintern auf Teneriffa: die besten Tipps zum Langzeiturlaub

https://www.auswandern-handbuch.de/uebe ... teneriffa/

@ Düsseldorfer,

Danke und stimmt, ist informativ für Menschen wie uns

Besonders gefällt mir der Satz "...was schwer kontrollierbar ist..."

Für mich sind max. 100 - 110 Tage am Stück auf La Palma realistisch,
da seh ich keine große Probleme.

Die Rechtslage ist eindeutig: spätestens nach 3 Monaten muss der Wohnsitz bei der Gemeinde angemeldet werden ("Empadronamiento") und die Aufenthaltsgenehmigung (vulgo "Residencia") bei der Policia Nacional beantragt werden. Wie aber Nils schon richtig bemerkt hat, ist das für den spanischen bzw. kanarischen Staat kein großes Problem -theoretisch eine Ordnungswidrigkeit- wenn man ein paar Tage länger bleibt. Es gibt keine systematischen Kontrollen, und ich denke, mit hundert oder ein paar mehr Tagen riskiert man nichts.

Anders sieht es mit der Steuer aus, denn die wird nach 183 Tagen fällig, und zwar auch für "Illegale". Der Hacienda ist dein legaler Status völlig egal. Wenn sie dir nachweisen, dass du hier ansässig bist (bzw. du nicht das Gegenteil beweisen kannst, denn es gilt die Beweislastumkehr) und z.B. Strom und Wasser verbrauchst, dann musst du dein Welteinkommen hier versteuern (ja, auch die Zinseinkünfte von den Bermudas!). Hinzu kommt das verd........ Modelo 720, mit dem du dein Auslandsvermögen deklarieren musst. Da wird es dann wirklich teuer. Sie können dir noch nach 4 Jahren auf die Pelle rücken und die Zusammenarbeit der EU-Steuerbehörden ist inzwischen exzellent. In Echtzeit.

Gibt es auf La Palma überhaupt einen entsprechenden Markt für Häuser bzw. Wohnungen zum Langzeiturlaub?

nils.k hat geschrieben: ↑Di 4. Mai 2021, 17:47 Die Spanier bestehen auf der Steuerpflicht für das gesamte Welteinkommen, wenn man hier länger als 183 Tage im Kalenderjahr lebt, seinen Lebensmittelpunkt (also die Familie) oder Erwerbsmittelpunkt (also ein Unternehmen) hat.

Nur eine kurze Nachfrage, Nils: Beziehen sich die 183 Tage nun ausschließlich auf ein Kalender-/Steuerjahr oder ist die Zeitspanne über den Jahreswechsel relevant? Wäre für Überwinterer interessant!

Siltho hat geschrieben: ↑Mi 5. Mai 2021, 04:10 Gibt es auf La Palma überhaupt einen entsprechenden Markt für Häuser bzw. Wohnungen zum Langzeiturlaub?

Airbnb hat ein großes Angebot.
Nach Eingabe "unserer Daten" hatten wir für für die Monate Oktober bis März für 2022 160 Angebote und für 2023 260 Angebote.
Weitere interessante Internetseiten zum Thema sind z.B. "Idealista La Palma" und "Hometogo".
Bei den einschlägigen Immobilienmaklern gibt es auch viele Angebote für die Langzeitmiete.

manteca hat geschrieben: ↑Mi 5. Mai 2021, 07:04 Nur eine kurze Nachfrage, Nils: Beziehen sich die 183 Tage nun ausschließlich auf ein Kalender-/Steuerjahr oder ist die Zeitspanne über den Jahreswechsel relevant? Wäre für Überwinterer interessant!

Steuerlich zählt immer das Kalenderjahr, am 1. Januar beginnt die Zeitrechnung wieder neu.

DüsselDorfer hat geschrieben: ↑Mi 5. Mai 2021, 07:22

Siltho hat geschrieben: ↑Mi 5. Mai 2021, 04:10 Gibt es auf La Palma überhaupt einen entsprechenden Markt für Häuser bzw. Wohnungen zum Langzeiturlaub?

Airbnb hat ein großes Angebot.
Nach Eingabe "unserer Daten" hatten wir für für die Monate Oktober bis März für 2022 160 Angebote und für 2023 260 Angebote.
Weitere interessante Internetseiten zum Thema sind z.B. "Idealista La Palma" und "Hometogo".
Bei den einschlägigen Immobilienmaklern gibt es auch viele Angebote für die Langzeitmiete.

Die Möglichkeit an ein Haus zu kommen besteht natürlich. Ich würde dir auf jeden Fall raten dich an ein Maklerbüro zu wenden letztlich geht es da ja um eine Langzeitmiete. Hermann Inmobiliaria in El Paso hat ein paar Häuser im Programm.
Das normale Ferienhaus kostet im Normalfall eben einen Tagespreis bei einem halben Jahr kommt da sicher was zusammen. Was man so hört, wird der nächste Winter wohl auch recht voll werden hier, was die Chance auf einen guten Preis schmälert. Ich möchte Düsseldorfer in Sachen Hometogo und Airbnb aber widersprechen. Das Geschäftsmodel dieser Monopolisten ist abzulehnen. Es gibt gerade auf La Palma genug lokale Vermittler vor Ort, die gleichzeitig eine höhere Leistung erbringen.

Kurt hat geschrieben: ↑Mi 5. Mai 2021, 10:20 Es gibt gerade auf La Palma genug lokale Vermittler vor Ort, die gleichzeitig eine höhere Leistung erbringen.

Diese Lösung würde ich allen anderen auch vorziehen. Ich befinde mich zur Zeit in der Orientierungsphase und prüfe verschiedene, vorhandene Möglichkeiten. Für weitere Hinweise aus dem Forum wäre ich selbstverständlich offen und dankbar.

Die aufgekomme Steuerdebatte bitte hier weiterführen:

viewtopic.php?f=44&t=1259

@ El Jardinero,

Danke fürs splitten

Dann fasse ich kurz zusammen:
- Urlaub bis 90 Tage geht problemlos
- ab 90 Tagen eine Meldepflicht, die sogenannte "Residencia"
- ab 183 Tagen pro Jahr volle Steuerpflicht in Spanien - mehr Infos siehe
viewtopic.php?f=44&t=1259

- wenn ich mich ab dem 91. Tag nicht anmelde , begehe ich eine Ordnungswidrigkeit,
theoretische Strafe ist mir unbekannt.
- Risiko bei 100 und ein paar mehr Tagen ist nach natürlich unverbindlicher Abschätzung von Mitforisten
nicht besonders groß.

Frage: bei Strafzetteln im Staßenverkehr gibts doch Rabatt, wenn man innerhalb von 4 Wochen (?) bezahlt.
gilt dies auch im Fall der Fälle für diese Ordnungswidrigkeit?

Du willst es aber jetzt ganz genau wissen....

Da ich diese OW nicht begangen habe, sondern mich hier brav an die Meldegesetze gehalten habe -wir wussten von Anfang an, dass wir mindestens 1 Jahr bleiben wollten-, kann ich das nicht beantworten.

Ich fürchte aber, da Meldeversäumnisse in die Zuständigkeit der Policia Nacional fallen und nicht der Guardia Civil, wirst du die Multa zu 100% abdrücken müssen, falls.....

Das dürfte noch unter "leichte Verstöße" zählen, die sind bis zu 500 € strafbewehrt.

http://www.interior.gob.es/web/servicio ... -sanciones

Lieber Pe.Ro
wir wissen von einigen Leuten, die 3-6 Monate auf La Palma waren, ohne sich anzumelden. Streng genommen muss man sich nach 3 Monaten als Kurzzeit-Resident melden ( ohne steuerliche Konsequenzen). Aber noch nie gehört, dass das einer überprüft... Dramatischer wirds nach sechs Monaten...
beste Grüße!