La Palma Forum

Wieder zurück am Camino de Sabinosa entschied ich mich dafür, mich noch nicht über den endgültigen Tourenverlauf zu entscheiden. Die Variante einfach wieder zum Auto zurückzulaufen kam nicht Infrage, dazu lockte mich der Camino zu sehr. Also weiter in Richtung Sabinosa. Und an der Kreuzung mit der Pista al Derrabado konnte ich dann ja immer noch entscheiden ob es eine Strecken oder Rundwanderung werden sollte.

Anfangs ging es noch ein wenig durch den schon bekannten etwas ramponierten und an manchen Stellen leicht gespenstisch wirkenden Mischwald. Bei richtigem Nebel kann diese Ecke bestimmt sehr eindrücklich sein.

Aber schon kurz darauf ändert sich die Vegetation wieder und der Weg wird von Lorbeerbäumen und Baumheide begleitet.

Der Camino führt stetig, aber nicht zu steil durch den Nebelwald bergab und besticht durch seine herrliche Wegführung. Und genauso wie auf dem Tanganasoga hatte man das Gefühl sich in völliger Abgeschiedenheit zu bewegen. Irgendwie rechnete ich schon nach kurzer Zeit nicht mehr damit hier noch einen anderen Wanderer zu treffen.

Und nach einer Weile setzte der Camino de Sabinosa sogar noch einen drauf und tauchte in ein besonders zauberhaftes Waldstück ein. Dieser Abschnitt des Weges hat mich völlig besgeistert. Kein Wunder, dass dieses Gebiet als "Reserva Natural Integral de Mencafete" unter besonderen Schutz gestellt wurde. Man hat hier wirklich das Gefühl als wenn man einen Nebelwaldtunnel betreten würde. Und hier schien es zudem über den Sommer etwas mehr geregnet zu haben als in den anderen Monteverde-Gebieten der Insel. Hier hatten deutlich mehr Farne die Dürre überstanden und am Boden zeigte sich auch grünes Gras.

Nach gut drei Kilometer Abstieg durch den Nebelwald lichtet sich der dichte Wald erstmals etwas und man erreicht ein auf etwa 800 m Höhe gelegenes Gebiet das sich zwar noch inmitten des Waldes befindet, aber nicht gänzlich unbesiedelt ist. Es gibt hier eine handvoll von verstreuten und bewirtschafteten Fincas die über eine extrem steile, sich aus dem Golfotal hochwindende, Straße zugänglich sind. Außerdem ist diese Waldenklave auch noch über die Pista al Derrabado die knapp unterhalb vom Refugio Hoya del Pino beginnt erreichbar.



Gut 10 Minuten später, nachdem der Camino zwischendurch auch an von Moosen begrabenen Lesessteinmauern, die sich inmitten des Waldes befinden, vorbeigeführt hatte, erreicht man dann die Pista al Derrabado.

Fortsetzung folgt.....

Hier an der Piste musste ich nun die Entscheidung über den weiteren Tourenverlauf treffen. Und angesichts der schon leicht fortgeschrittenen Tageszeit, und der weiteren zu erwartenden Wanderzeit von mindestens zwei Stunden bei 500 Höhenmetern zunehmend richtig steilen Abstiegs, entschied ich mich gegen den eigentlich präferierten Abstieg nach Sabinosa. Vor 18:00 wäre ich dort keinesfalls angekommen, eher später. Wenn das Auto dort gestanden hätte, kein Problem, aber bei dem recht komplizierten Rückweg...dafür war ich einfach zu spät losgekommen. Also ging es auf der mir schon aus unserem zweiten El Hierro Urlaub (2011) bekannten Pista al Derrabado zurück.

Die Piste führt mit stetiger, aber nur leichter Steigung durch den Nebelwald und bietet zwischendurch auch immer mal wieder Ausblicke ins Golfotal, vor allem zum westlichen Talende und zur Punta Arenas Blancas.

Zwischenzeitig zog es plötzlich stark zu und es fielen sogar ein paar Topfen, was mich ein wenig mit meiner Entscheidung über den Wegverlauf versöhnte.

Auf dieser Piste begegnete ich dann dem einzIgen Menschen den ich auf der gesamten Tour traf. Irgendwann kam mir ein Herreno in einem Jeep entgegen und grüßte dabei freundlichst. Insgesamt war mir aber dieses gut drei Kilometer lange Wegstück als Abschluß dieser Tour etwas zu lang. Besser man geht bei dieser Rundtour das lange Pistenstück zuerst. Wobei die Pista al Derrabado nach unser Erfahrung im Frühling, wenn am Wegesrand ganze Farnwälder und Blumenmeere gedeihen, einen deutlich besseren Eindruck hinterlässt und schön zu gehen ist.

Am Schluß des Pistenabschnitts werden einem auch noch ein paar Blicke auf das nordwestliche Golfotal mit der Punta del Salmor geboten.

Und kurz vor dem Erreichen der Passstraße biegt dann rechts ein schöner, steil ansteigender Pfad durch den Nebelwald ab, der es dem Wanderer ermöglicht das Refugio Hoyo del Pino ohne das Begehen der Straße zu erreichen.


Mir hat diese Rundtour trotz nicht gerade bester Sichtbedingungen auf dem Tanganasoga sehr gefallen.
Die Wanderung war gut 11 Kilometer lang und es waren 600 Höhenmeter im Auf und Abstieg zu bewältigen. Bis auf das Wegstück am Tanganasoga wo Trittsicherheit, manchmal auch etwas Schwindelfreiheit und Orientierungssinn gefragt sind, ist die Tour finde ich als mittelschwer zu bewerten, vorausgesetzt man ist halbwegs fit. Bei Nebel und starkem Wind sollte man auf die Begehung des Tanaganasoga aber auf jeden Fall verzichten.

Das Wegstück auf dem Camino de Sabinosa zwischen Mencafete und Sabinosa wäre allerdings wohl die Krönung dieser tollen Tour gewesen. Schade, dass das aufgrund meines späten Aufbruchs nicht mehr geklappt hat. Mittlerweile habe ich auch ein paar Filmsequenzen dieses Abschnitts gesehen, die mich in meinem Vorhaben bestärken......proxima vez!

Lee hat geschrieben: Sa 6. Dez 2025, 16:34 ...mich in meinem Vorhaben bestärken......proxima vez!

Dito. hier.
Xmas 2026 entweder El Hierro, La Gomera oder wie sonst auch immer Madeira.
Die Flug Wetterlage wird es entscheiden. Am 9. ab um 8.

Lee hat geschrieben: Sa 6. Dez 2025, 16:34Mittlerweile habe ich auch ein paar Filmsequenzen dieses Abschnitts gesehen, die mich in meinem Vorhaben bestärken......proxima vez!

Ab Minute 52:42 kommt die untere Passage des Camino de Sabinosa. Den oberen Teil des Caminos, den ich gegangen bin, zeigt der Autor erstaunlichweise gar nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=IGrjqR0 ... BUKV6Agz21