Arbeitslosigkeit auf La Palma

Allgemeine Themen rund um die Kanareninsel La Palma
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Pe.Ro
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Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Pe.Ro »

Heute in den La Palma News: +++ Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni auf La Palma +++
https://www.la-palma24.info/la-palma-ne ... 3-07-2024/

2024-07-03 La Palma News am 03.0[...].png

Wenn ich den Artikel richtig verstehe, sind auf La Palma 6.711 Personen arbeitslos
und aktuell 26.175 sozialversichert beschäftigt ( in Voll- oder Teilzeit).

D.h. ungefähr 22% sind arbeitlos. Verstehe ich die Übersicht richtig, oder habe ich einen Denkfehler?
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Siltho »

Da hat der Infografiker / die Infografikerin sich aber ausgetobt.....
Liebe Grüße aus Düsseldorf,

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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von nils.k »

Pe.Ro hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 15:14 D.h. ungefähr 22% sind arbeitslos. Verstehe ich die Übersicht richtig, oder habe ich einen Denkfehler?
Das ist richtig. Hier kannst Du die Quote aufgeschlüsselt nach Gemeinden sehen:
https://datosmacro.expansion.com/paro/e ... ridane-los
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von nils.k »

Die Arbeitslosigkeit auf den Kanaren ist zurückgegangen. Den höchsten Wert aller Gemeinden auf dem Archipel hat Tazacorte mit knapp 23 %, gefolgt von Garafía mit etwa 22 %. Die östlichen Inseln stehen besser da.
Insgesamt beträgt die kanarische Arbeitslosenquote 15%. (Die im Beitrag genannte Zahl der Arbeitslosen kann nur ein Schreibfehler sein, sie ist um den Faktor 10 zu hoch. Vermutlich sind 97.000 Personen arbeitslos gemeldet).

https://www.canarias7.es/economia/traba ... 45-nt.html
desempleados.JPG
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Lee »

Erstaunlich finde ich das Barlovento so relativ gut dasteht. Am Tourismus kann es nicht liegen. Da muß es landwirtschaftlich also recht gut laufen.
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von nils.k »

Von Barlovento gelangt man schnell nach Santa Cruz de La Palma. Es könnte also auch an den Pendlern liegen.
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Lee »

Das könnte natürlich auch einer der Gründe sein. Und im Nachbar-Municipio Los Sauces y San Andres dürften auch einige arbeiten.

Aber insgesamt wirkt La Palma abgehängt nach dem verheerenden Doppelschlag von Corona und dem Vulkanausbruch was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft.
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Siltho »

Wenn man sich das so anschaut, dann sind grundsätzlich die Gegenden der Kanaren mit den höchsten Touristenaufkommen auch die mit der geringsten Arbeitslosigkeit.

Scheinbar korrelieren diese beiden Sachverhalte also miteinander. Oder gibt es andere Gründe für die niedrigsten Arbeitslosenzahlen des Archipels z.B. im Süden Lanzarotes oder Fuerteventuras?

Falls nein, sieht man mal wieder, dass es meistens mehr als nur eine Seite der Medaille gibt.... :gruebel:
Liebe Grüße aus Düsseldorf,

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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Cortado »

Die Bezugsgröße sind die Einwohner der jeweiligen Gemeinde, nicht die dortigen Arbeitsplätze. Der (Massen-)Tourismus verdrängt nun mal die lokale Bevölkerung, und spätestens, wenn man arbeitslos wird, kann man sich in den touristischen Zentren keine Wohnung mehr leisten. Die Statistik spiegelt also genau das wider, was als eines der Hauptprobleme auf den Protestaktionen im Spätsommer thematisiert wurde.

¡Hasta luego!
Wolfgang
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Siltho »

Guter Punkt.

Aber müssen die Menschen, die in den Hotels, Restaurants und Geschäften arbeiten, nicht auch irgendwo leben? Die werden doch nicht alle dort wohnen, wo die Arbeitslosigkeit extrem hoch ist. Würde ja statistisch nicht so richtig Sinn ergeben.

Wir kennen von den ganzen großen Touristenzentren auf den Kanaren nur den Süden Fuerteventuras. Dort ist im südlichen Teil Morro Jables eine richtige Wohnstadt entstanden für eben diese Menschen. Das sieht dann so aus:

https://www.google.de/maps/@28.060525,- ... FQAw%3D%3D

Oder so:

https://www.google.de/maps/@28.0617025, ... FQAw%3D%3D

Und jeden Morgen in aller Herrgottsfrüh fährt ein wahrer Lindwurm an Karossen Richtung Jandía....

Mittlerweile weist Morro Jable deshalb eine Einwohnerzahl von über 7.000 aus. Das sind immerhin mehr als fünf Prozent der Gesamtbevölkerung Fuerteventuras.
Liebe Grüße aus Düsseldorf,

Silke und Thorsten
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Cortado »

Der entscheidende Punkt ist, dass man schon ein nennenswertes Einkommen benötigt, um sich das Leben in den touristischen Hotspots leisten zu können, und zwar flächendeckend - Ausweichmöglichkeiten in direkter Umgebung gibt es +/- nicht. Das bedeutet, dass alle, die auf diesem Niveau nicht mithalten können, wirklich wegziehen müssen.
Die in der Touristik Beschäftigten (= zu einem großen Teil Billigjobs) protestieren, weil sie keine bezahlbaren Wohnungen in der Nähe ihrer Arbeitsstellen mehr finden und in schlechtere Lagen in denselben Gemeinden oder in Nachbargemeinden abgedrängt werden. Das wird aber über die AL-Quote kaum sichtbar, denn die unterscheidet nicht zwischen Top-Kräften aus dem Management, Reinigungspersonal oder Ruheständlern, sondern nur zwischen denen, die Leistungen als Arbeitslose beziehen, und denen, die das nicht tun.

Für die Arbeitslosen bleibt jedenfalls nur der - wortwörtlich - billige Rest, den die gut und die gering Verdienenden übrig lassen, d. h. dass aus ihrer Sicht die verdrängten Tourismus-Beschäftigten ein Teil ihres Problems sind. Da können dann ohnehin schon wirtschaftlich schwächere Gemeinden, etwa mit schlechter Verkehrsanbindung, zu "Sammelbecken" werden, ob sie wollen oder nicht.

Natürlich ist das nur ein Aspekt des ganzen Themas. Was bei den erstaunlich hohen Unterschieden zwischen den Inseln + Gemeinden sicherlich auch hineinspielt, ist z. B. auch die teilweise sehr unterschiedliche Bevölkerungsdichte. Wo nur wenige Menschen wohnen, können schon relativ wenige Arbeitslose für eine schlechte Quote sorgen.

Wohnviertel wie die gezeigten gibt es zumindest auf Teneriffa und Gran Canaria nicht bzw. nicht genug. Dort leben z. T. schon Reinigungskräfte aus den Hotelanlagen in wilden Camps auf Bauruinen oder in Fahrzeugen auf (+/- abgelegenen) Parkplätzen. Zum Höhepunkt der Protestaktionen gab es dazu mehrere Dokus auf verschiedenen Sendern. In Las Palmas de Gran Canaria gibt es ein Stadtviertel, das schon Slum- oder Favela-ähnlichen Charakter hat - wenn ich mich nicht irre, müsste es dieser Hügel sein.
Las Palmas de Gran Canaria WB20170301 160607.JPG
Ich sollte mal wieder ein paar schöne Bilder raussuchen, damit ich hier nicht nur über verstorbene Künstler oder solche Schattenseiten der Kanaren schreibe ...

Nehmen wir doch ganz spontan einfach mal das hier:
Siesta in Los Llanos WB20030319 001300.JPG
¡Hasta luego!
Wolfgang
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von tns »

Siltho hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 15:29 Da hat der Infografiker / die Infografikerin sich aber ausgetobt.....
Eindeutig KI-generiert, sieht man an den "komischen" Buchstaben sehr schnell..
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Kurt »

Die Faktoren, warum es da höchst unterschiedlich aussieht sind vielfältiger als man denkt. Die hohe Quote von Tazacorte hat sicher auch was mit den Sozialblöcken unten im Hafen zu tun. Da ist früher billiger Wohnraum entstanden und deshalb wohnen da heute noch verhältnismäßig viel sozial schwächere. Auch Strandsiedlungen wie La Bombilla machen da was aus. Das ist also die umgekehrte Geschichte zum bezahlbaren Wohnraum in den touristischen Hochburgen. Das die Breñas so gut dastehen, hängt wiederum vor allem mit der Infrastruktur von Santa Cruz zusammen.
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von Enric »


Eindeutig KI-generiert, sieht man an den "komischen" Buchstaben sehr schnell..
Das sieht tatsächlich so aus, muss aber nicht bedeuten, dass die dargestellten Informationen inhaltlich falsch sind, solange nur für die Visualisierung eine KI verwendet wurde (bin dennoch kein großer Freund von KI-Techniken...)
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Re: Arbeitslosigkeit auf La Palma

Beitrag von nils.k »

Eltime.es hat eine interessante Statistik veröffentlicht. Danach ist La Palma die kanarische Insel mit der höchsten Abwanderung von Erwerbsbevölkerung. 2023 verließen 905 Menschen die Gemeinde Los Llanos de Aridane und 853 die Gemeinde S/C de La Palma, um außerhalb der Insel zu arbeiten.

Allerdings gibt es zwei Gemeinden, die keine negative Wanderungsbilanz aufweisen: Garafía und Puntagorda. Dazu erklärt José León García, Professor für Humangeographie an der Universität von Laguna, dass insbesondere im Fall von Puntagorda mehrere Faktoren zusammenkommen, die zu dieser positiven Bilanz führen: Die Gemeinde hat eine kleine Bevölkerung, aber ein großer Prozentsatz an Ausländern, und öffentliche Förderprogramme, die ihre Dynamisierung gefördert haben. „In den beiden nördlichen Gemeinden gibt es eine Dynamik, die von den dort lebenden Ausländern vorangetrieben wird. Viele haben beispielsweise Stände auf dem Mercadillo de Puntagorda oder sind im Tourismus tätig"

Puntagorda (38,5 %) und Garafía (34,8 %) sind die Gemeinden mit dem höchsten Anteil an ausländischer Bevölkerung auf La Palma.

https://eltime.es/isla-bonita/50374-la- ... gorda.html
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