Wer in Los Llanos an der Kreuzung Av. Carlos Francisco Lorenzo Navarro/Plaza de la Constitución steht und zum
Montaña de Tenisca hochschaut, wird sicher die große Betonkonstruktion bemerkt haben, die dort seit ewigen Zeiten steht.
Besser kann man sie sehen, wenn man zum Turm des
Castillo de la Virgen hoch läuft. Man erkennt ein wabenförmiges Stahlbetonskelett, das auf Stelzen steht. Es sind die Reste eines besonderen Bauwerks und eines zerplatzten Traums von einem Fünf-Sterne-Hotel im Aridanetal, des Hotels
Gazmira. (Francisca de Gazmira war eine Guanche, die nach der Eroberung von La Palma als Vermittlerin zwischen den Einwohnern und den Invasoren fungierte und gegen die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung kämpfte.)
Es war ein Projekt von vielen in den späten 1950er Jahren. Eine Idee einer Kapitalgesellschaft der reichen Bürger des Aridanetals, die endlich zeigen wollten, dass die Zukunft der Insel im Westen geschrieben wird und nicht im saturierten Santa Cruz mit seiner jahrhundertealten politischen Macht als wichtige Hafenstadt. Man wollte am aufkommenden Tourismus verdienen und nicht nur ein paar Krümel abbekommen.
Die Geschichte geht zurück auf die Zeit von Manuel Pérez Acosta, langjähriger Bürgermeisters von Los Llanos und später mehr als 15 Jahre lang Präsident des Cabildo de La Palma. Er initiierte die Gazmira-Gesellschaft, an der sich alle wohlhabenden Bürger der Stadt beteiligen konnten. Das vom Architekten Rubén Henríquez Hernández entworfene Hotel Gazmira sollte das erste echte Hotel im Aridanetal sein (damals gab es nur Pensionen in der Stadt) und sich mit dem bekannten
Hotel Florida oder dem
Parador de Turismo in Santa Cruz de La Palma messen können. Eine großartige Luxus-Unterkunft, innovativ und modern.
Als Standort wurde der Gipfel des
Montaña de Tenisca ausgewählt. Es ist die Verlängerung der Sichtachse der Av. Doctor Fleming, der 30 Meter breiten Straße, auf der damals noch keine großen Lorbeerbäume standen. Genau wie heute konnte man von der Spitze dieses Berges das gesamte Aridanetal überblicken, Es war und ist der ideale Ort, um ein Traumhotel zu verwirklichen.
Doch wie so viele Tourismusprojekte dieser Zeit scheiterte auch die Gazmira-Gesellschaft an der Finanzierung des Projekts. Es wurden Anteilsscheine verkauft, viele Bürger haben ihre Ersparnisse dort investiert. Selbst Palmeros, die auf Kuba oder in Venezuela zu Geld gekommen waren, beteiligten sich. Doch das reichte nicht aus, um die steigenden Baukosten zu stemmen. Letztlich wurde nur der Rohbau des Speisesaals des Hotels fertiggestellt. Seit mehr als einem halben Jahrhundert tut sich nichts mehr auf dem Gelände. Dieses gewagte architektonische Abenteuer erwies sich als monumentales Werk ohne wirkliche wirtschaftliche Grundlage und erstarb unter seiner eigenen Last.
ElDia.jpg
Im Jahre 2019 kam noch einmal Bewegung in die Angelegenheit. Ein Touristikunternehmer hat vom Ayuntamiento die Genehmigung bekommen, dort das Projekt eines Stadthotels weiter zu entwickeln. Diese dürre Meldung von El Día war allerdings auch die letzte zu diesem Thema.
https://www.eldia.es/la-palma/2019/11/0 ... 38389.html
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