Etappe 3: Burgos - Puerto de Santa Maria
In solchen Hotels ist es üblich, dass man die Fenster nur einen Spalt aufbekommt und die Zimmer sowieso komplett überheizt sind. Die Luft ist brottrocken und die Bettdecken viel zu warm. So wälzte sich Frau Rossi von einer Seite zur anderen und fand keinen Schlaf. Dazu noch (trotz Ohrenstöpsel) das Gelärme der Autobahn, ne, das war nix. Herr Rossi übernimmt also die erste Fahrschicht. Vielleicht doch das nächste Mal eine andere Bleibe suchen?
Mit nichts als zwei Kaffee intus gehts am nächsten Morgen weiter. Wir wissen, dass wir im El Solitario in Baños de Montemayor unseren Mittagshalt einlegen werden und dort kann man sehr gut essen sowie unten am Stausee den Hund schön laufen lassen. Somit konnten wir das Frühstück getrost ausfallen lassen.
Landschaftlich ist dieser Streckenabschnitt erstmal wenig reizvoll, bemerkenswert finde ich aber, dass es zwischen Burgos und Valladolid die größte Tankstellendichte gibt, die mir je begenet ist. Alle zwei bis drei Kilometer steht eine, die meisten von Repsol. Wer hier mit leerem Tank liegen bleibt, dem ist wirklich nicht zu helfen. Dazwischen immer wieder wegen der Immobilienkrise niemals fertig gestellte Urbanizaciones, die wie faule Zähne in die Landschaft ragen und vor sich hin rotten.
Doch bald wird es hügeliger und vertrocknetes Weideland löst die triste Ebene ab. Dazwischen Olivenbäume, soweit das Auge reicht. Der Himmel verdunkelt sich zusehends, doch wie durch ein Wunder erwischen wir immer die wolkenlosen Schneisen und kriegen kaum Regen ab. In diesem Sommer muss in Spanien eine unglaubliche Trockenheit geherrscht haben, denn der Wasserspiegel des Embalse de Baños ist um mind. 10 Meter gesunken seit unserem letzten Besuch im März. Viel hätte wohl nicht mehr zur kompletten Austrocknung gefehlt.
Wir spazieren um den See, wo letztes Jahr noch Wasser war und freuen uns an der schönen Landschaft. Auch das kleine Kurörtchen Baños de Montemayor wäre wohl einen Besuch wert, aber leider fehlt uns die Zeit.
Weiter geht es durch die Extremadura in Richtung Andalusien. Weites Land, viel Himmel, dunkelschwarzes Gewölk. Die Wettervorhersage meinte, dass es die Nacht zuvor ein Unwetter über Cadíz gab und in der Tat sehen wir bei unserer Ankunft in Puerto de Santa Maria hier und da geknickte Palmen und umgestürzte Bäume. Es ist kurz nach 19 Uhr, als wir im Hotel Puerta de Algadir eintreffen und ich bin sofort restlos begeistert. Eine Unterkunft genau nach meinem Geschmack. Kleiner Familienbetrieb, wahnsinnig nette Betreiber, einfache aber schöne Zimmer und zum Abendessen eine gute Foccachia und einen Jerrez.
https://puertadealgadir.com
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