langsam wird´s absurd:
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Neue Zusatzleistung : Condor verkauft jetzt auch Platz für die Handtasche
Mit Ideen für Zusatzeinnahmen sind Airlines kreativ: Condor ist wohl die erste mit reservierbaren Handgepäckfächern, andere Gesellschaften erheben Aufschläge für den Minirollkoffer.
Kreativität kennt in der Luftfahrt kaum Grenzen – zumindest wenn es darum geht, Teilleistungen einer Reise mit Aufpreisen zu belegen. Für Wünsche von Kunden, als einer der ersten einzusteigen, einen bestimmten Sitz zu reservieren, mehr Beinfreiheit zu bekommen oder auf kürzeren Flügen eine Mahlzeit serviert zu bekommen, kassieren viele Airlines schon extra.Die Fluggesellschaft Condor versucht nun, eine weitere Einnahmequelle zu erschließen: Dort kann künftig Platz für die Handtasche, das Notebook oder den Rucksack reserviert werden – wohlgemerkt nicht auf einem Sitz, sondern im Handgepäckfach. Mindestens 9,99 Euro sollen die Quadratzentimeter privater Stauraum für den Passagier kosten.
Alltagsproblem oder Einnahmequelle
Aus Sicht von Condor-Chef Ralf Teckentrup löst der Ferienflieger damit ein Alltagsproblem der Luftfahrt: „Viele Reisende kennen das: Man sitzt am Gate, das Boarding beginnt, und man fragt sich, ob das eigene Handgepäckstück noch einen Platz im Gepäckfach finden wird.“ Dem könnten Condor-Gäste nun „ganz entspannt“ entgegensehen und vorab online „ihr eigenes Gepäckfach reservieren“. Idealerweise befinde sich das dann direkt über dem extra reservierten Sitz. Auf Fernstrecken, auf die Condor A330-Flugzeuge schickt, ist das vom 1. November an möglich.
Dass immer mehr Passagiere, die nach der Landung nicht lange oder gar vergeblich am Gepäckband warten wollen, Taschen direkt zu ihrem Sitz im Flugzeug tragen, ist tatsächlich zum Problem beim Fliegen geworden. Allerdings dürfte die Buchungsoption auch darauf zielen, nicht nur mit Sitzen, sondern auch mit Ablagefächern Geld einzunehmen.
Condor ist wohl die erste Airline mit kostenpflichtig reservierbaren Fächern, doch für den Minirollkoffer im Handgepäck kassieren andere schon. Wer mit Eurowings im „Basic“-Tarif fliegt, muss für alles, was größer als eine Laptoptasche ist, 15 Euro zahlen. Easyjet und Ryanair handhaben es ähnlich. Schon fragen sich besorgte Kunden, wie lange das Lächeln der Flugbegleiter zum Einstieg noch im Standard-Ticketpreis enthalten ist.