Lee, da habe ich auch immer gemischte Gefühle. Was für diese Leute auf dem Schiff ein Spektakel nach Art "After Dinner Entertainment" ist, bedeutet für tausende Einwohner von La Palma zumindest die Vernichtung ihrer wirtschaftlichen Existenz, von der Zerstörung von Erinnerungen und Heimat ganz zu schweigen. Das Zuschauen richtet zwar keinen Schaden an, ich empfinde es aber trotzdem irgendwie als... ja, pietätlos ist nicht das richtige Wort, denn bisher ist glücklicherweise niemand gestorben, aber doch schon ein bisschen in dieser Richtung.
Auf der anderen Seite bewegt die Auseinandersetzung mit dem Geschehen auf La Palma vielleicht den einen oder anderen zu einer Spende, wie M. Seibold in seiner Kolumne fordert. Ich brachte neulich das Thema beim Mittagessen mit Kollegen buchstäblich auf den Tisch und musste etwas befremdet feststellen, dass viele kaum etwas darüber wissen. Man hat die bunten Bilder im Fernsehen gesehen, ja, aber so intensiv wie wir hier beschäftigen sich wohl die wenigsten damit, was man ja verstehen kann, denn nicht jeder ist dermaßen mit der Insel und den Kanaren verbunden wie wir es sind. Das brachte mich auf die Idee, einen kurzen Artikel über die Eruption und die vielen menschlichen Schicksale auf La Palma auf unserem firmeninternen Schwarzbrett zu platzieren, natürlich samt Spendenkonten. Wenn die Reiseveranstalter, die ihren Gästen den Vulkan-Spaß gönnen wollen, so etwas auch machen würden, wäre es für mich OK. Und vielleicht machen sie es ja auch; bleiben wir optimistisch
