Niederbayer hat geschrieben:
Zum Glück scheint es möglich sein, gerade Starkregen gut aufzufangen und zum Befüllen der Becken zu nutzen. Ich hatte mich nämlich schon ein wenig bang gefragt, ob nicht das meiste Wasser oberflächlich gen Tal schießt und dann quasi verloren ist.
Tja, das ist so eine Sache mit dem Auffangen des Wassers. Ich bin inzwischen der Meinung, dass man sich keinen Gefallen tut, sämtliches Wasser im Norden zu kanalisieren und auf die Bananenfelder im Süden zu leiten. Das Wasser "gehört" nicht uns Menschen allein. Was wir entnehmen, fehlt an anderer Stelle.
In Garafía kann man das gut sehen. Vor wenigen Jahrzehnten sprudelten hier überall Quellen, noch gut zu erkennen am Wanderweg "Magie des Wassers". Geblieben sind in vielen Fällen nur Erinnerungen, weil die meisten dieser natürlichen Wasserlieferanten durch das Auffangen des Wassers weit oberhalb in den Bergen trocken gefallen sind.
Unser Barranco de la Luz führt nur noch höchstens einmal in zehn Jahren Wasser, ansonsten ist dort ein trockenes Tal entstanden. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Vegetation, sondern auch auf die Heftigkeit von Waldbränden und die Häufigkeit von Steinschlägen. Wir sollten also zumindest einen Teil des Wassers der Natur lassen, sonst zerstören wir mehr als wir durch das Wasser gewinnen.
In Deutschland würde man doch auch nicht auf die Idee kommen, zum Beispiel im trockenen Brandenburg das gesamte Elbwasser abzupumpen, nur damit es nicht "ungenutzt ins Meer fließt".
